Ausbau erneuerbarer Energien
Die Energiewende ist, angetrieben durch den Klimawandel, eine der aktuell wohl größten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit. Weiter stellt sich für Kommunen die grundsätzliche Frage einer aktiven Beteiligung am Umbau der Energielandschaft durch Nutzung und Erschließung eigener regenerativer Energien. Hierbei kann der Ausbau von Windkraftanlagen, Solarfeldern und Nahwärmenetzen gezielt vorangetrieben werden, um einer sonst zu erwartenden „Wildwuchs-Entwicklung“ entgegenzuwirken. Gleichzeitig steckt insbesondere in der Erzeugung erneuerbarer Energien auch Potenzial an Wertschöpfung vor Ort, die durch das Handeln der Kommune in der Region verbleibt und somit der Solidargemeinschaft zugutekommt.
Aus diesem Grund hat es heute den Startschuss zur Gründung der gemeinsamen Energieerzeugungsgesellschaft "Westerwald/Sieg-Energie GmbH & Co. KG" gegeben.
Die Bürgermeister der mitgründenden Verbandsgemeinden Altenkirchen-Flammersfeld, Hamm/Sieg, Kirchen/Sieg und Wissen sowie der Vorstand der Kommunalen Energieprojekte Daaden-Herdorf AöR und die Geschäftsführung der EAM Natur Energie GmbH unterzeichneten heute im großen Ratssaal des Rathauses in Altenkirchen den Konsortialvertrag. Im Vorfeld der Gründung leistete eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitarbeitern verschiedener Fachbereiche aller Rathäuser sehr gute Arbeit. Das umfassende Vertragswerk, das nun zum Tragen kommt, wurde zusammen mit dem Rechtsanwaltsbüro Rödl & Partner und der EAM Natur Energie GmbH erarbeitet. Ebenso wurden die ersten, denkbaren Projekte der Gesellschaft besprochen.
Die kommunalen Partner der Gesellschaft halten insgesamt 60 % der Anteile an der GmbH & Co. KG. Der strategische Partner – die EAM Natur Energie GmbH – hält 30 % der Anteile. Die verbleibenden 10 % sollen in Zukunft durch eine Energiegenossenschaft oder andere Formen der Bürgerbeteiligung gehalten werden. Bis zur Gründung werden die Anteile durch die EAM verwaltet.
Zeitgleich mit der Gründung wurden zwei Geschäftsführer für die Einheitsgesellschaft bestellt. Für den strategischen Partner wird Johannes Rudolph, Leiter erneuerbarer Erzeugung bei der EAM Natur Energie GmbH, die Geschäftsführung übernehmen.
Die Geschäftsführung auf Seiten der kommunalen Partner wird Joachim Schuh, technischer Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Altenkirchen-Flammersfeld, übernehmen.
Für die Sicherstellung des Geschäftsbetriebes wurden zusammen mit den Geschäftsführern zwei Prokuristen bestellt. Prokura haben Julian Koch, Projektentwickler bei der EAM Natur Energie GmbH und Beate Drumm, kaufmännische Werkleiterin bei den Verbandsgemeindewerken Altenkirchen-Flammersfeld, erhalten.
„Die Westerwald/Sieg-Energie GmbH & Co. KG hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausbau erneuerbarer Energien im Landkreis Altenkirchen voranzutreiben. Hierzu sollen zunächst Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie Windkraftanlagen errichtet werden, einige Projekte befinden sich bereits in der Vorplanung. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, die Wertschöpfung aus diesen Anlagen in der Region zu behalten. ‘Aktiv handeln anstatt nur zuzuschauen‘ ist das Motto der neuen Gesellschaft.“, so Bürgermeister Fred Jüngerich, Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, auch im Namen seiner Kollegen. Der Vorstand der Daadener AöR, Helmut Stühn, ergänzte, dass mit der kommunalen Gesellschaft die Chance besteht, das Geld, das sonst an die Konzerne geht, im hiesigen Raum zu lassen. Außerdem wird das unternehmerische Risiko für die Kommunen reduziert und auf viele Schultern verteilt.